Samstag, 6. September 2014

Ein erstes Lebenszeichen aus den USA :)







Hallo ihr alle (wer auch immer das hier gerade liest?) und herzlich willkommen auf meinem Blog!
Es tut mir wirklich leid, dass ihr erst jetzt das erste Mal von mir hört, aber die letzten Wochen hatte ich ungelogen keine freie Minute Zeit, die ich hierfür verwenden könnte.
Aber dafür kommt jetzt ein umso längerer und ausführlicherer Bericht über meine ersten Wochen in Amerika.

Ich kann kaum glauben, dass ich jetzt schon seit über drei Wochen hier in den Staaten bin! Die Zeit ist wahnsinnig schnell vergangen und gleichzeitig ist enorm viel passiert in dieser Zeit.


Am Tag meiner Ankunft in den USA war ich anfangs unglaublich aufgeregt meine Gastfamilie das erste mal zu treffen und inzwischen habe ich mich schon gut eingelebt und fühle mich wie ein Teil der Familie.(Für mich ist es ein Zeichen sich an einem Ort zu Hause zu fühlen wennn ich mich in allen Küchenschränken auskenne und meinen eigenen Platz auf der Couch habe ) Meiner Meinung nach gibt es auf der ganzen Welt keine bessere Gastfamilie als die meine! :)

Obwohl schon vier Tage nachdem ich in Illinois angekommen bin die Schule losgegangen ist, haben wir ziemlich viel unternommen und ich hab schon so einiges von der Gegend hier gesehen. Unter anderem waren wir in der Mall (natürlich ;D), haben ein Baseballgame der Chicago White Sox gesehen und waren auf einem Train Konzert. Außerdem habe ich Chicago und eine von Chicagos kulinarischen Spezialitäten (Deep Dish Pizza!!) näher kennen gelernt.

Train Konzert/Festival
Sox-game
Jap, ich bin  bis jetzt schon in den Genuss von so einigen amerikanischen Spezialitäten gekommen und ausnahmslos alle die ich bis jetzt probiert habe waren sehr lecker und mindestens genauso ungesund. S'mores, amerikanische Pizza (sowohl Deep Dish als auch Thin Crust), Pancakes, Peanutbutter&Jam Sandwiches, Chocolate Chip Cookies ....(nur um einige davon zu nennen).
Frozen Yogurt Toppings!
Aber mein derzeitig absoluter Favorit ist- FROZEN YOGURT! Frozen Yogurt ist hier einfach nur göttlich. Jeder der mich ein bisschen kennt weiß, dass ich Süßigkeiten (vor allem Eis) sowiso liebe, und jeder der einmal in Yumz oder Yogurtland war, kann sich vorstellen, dass ich da nur schwer wieder rauszubekommen bin. Also wenn ihr in den USA seid, dann probiert Frozen Yogurt/Custard -> Peanutbuttercup (Kombi aus Erdnussbutter und Schokolade)und ihr seid im siebten Himmel... Zumindest fast :)
Hier wird übrigens so gut wie alles mit Erdnussbutter gegessen (auch Äpfel!), was manchmal gut, manchmal weniger gut schmeckt.

Chicago
Buckingham fountain-Chicago










Und während zu Hause alle noch ihre Sommerferien genießen, bin ich schon seit ganzen drei Wochen mitten im Schulalltag und "genieße" die absolut übertrieben eisig kalte Klimaanlagenluft.
High School ist... definitiv anders als Schule in Deutschland!
Meine Erwartungen waren zuerst eine Mischung aus High School Musical (ohne Gesang) und Twilight (ohne Vampire), was zum Teil zutrifft, großteils aber irgendwie nicht.
Um es kurz auszudrücken: es ist halt Schule.
In den Filmen spielt sich alles drumherum ab, während man in der Realität wohl oder übel die meiste Zeit im Unterricht sitzt (was ja nicht unbedingt schlecht ist ;)).
Mein (täglich gleicher) Stundenplan sieht folgendermaßen aus:

              7:12-8:02     Psychology
              8:06-8:29     Study Hall
              8:33-9:23     Speech
              9:27-9:50      Study Hall
              9:54-10:45    Integrated Physical Science
              10:49-11:13  Study Hall
              11.17-12:09  Physical Education (=Sport)
               12:13-13:05  Honors English
              13:09-13:33 Lunch
               13:37- 14:28 Honors Pre-Calculus Trigonometry (=Mathe)
               14:32-14:55 Study Hall

Fragt mich nicht wieso die Zeiten so verrückt und unmerkbar sind?!
-> Nächstes Halbjahr werde ich statt PE Health haben, statt Speech Debate und statt Psychology Sociology.
Meiner Meinung stimmt es nicht, dass das Niveau der Schule hier generell so viel niedriger als in Deutschland ist. Der Schwierigkeitsgrad hängt vollkommen von den gewählten Kursen ab (die von sehr einfach bis sehr schwierig die ganze Bandbreite abdecken). Allerdings ist es wahr, dass es so gut wie unmöglich ist durchzufallen und fast jeder sein High School Diploma bekommt und damit studieren kann.
Verglichen mit Schule in Deutschland ist es hier ziemlich stressig und man ist ständig in Eile um pünktlich zum nächsten Klassenzimmer zu kommen(dafür sind die vier Minuten zwischen den Kursen gedacht (es sind leider keine Extrapausen...). Kommt man nach dem Gong ins Klassenzimmer muss man sich von einem der Aufseher in den Gängen einen Tardy-Pass schreiben lassen und bekommt eine Strafarbeit. Die Aufseher kontrollieren ebenfalls ob jeder seine Student-ID (Schülerausweis) um den Hals trägt, was einem irgendwie das Gefühl gibt, ein Schaf in einer großen Herde mit einem Preisschild vorne dran zu sein.
Varsity Tennis
In den Study Halls bekommt man Zeit einen Teil seiner Hausaufgaben zu erledigen, Zeit die wirklich nötig ist, wenn man nach der Schule noch in einem Club oder Sportteam ist.
Mein Tennistraining dauert nämlich täglich von 15:00 bis 17:15 Uhr und wenn ich dann gegen viertel vor sechs zu Hause bin, will ich meistens nur noch duschen, essen und schlafen. An Tagen an denen mein Team ein Match hat (ca 2mal die Woche), komme ich noch später nach Hause und bin gefühlt rund um die Uhr unterwegs.
Oft lädt meine Gastdad abends meine Gastgeschwister und mich noch zum Beispiel zu Frozen Yogurt oder Italian Ice (=nicht italienisches Eis!)ein, das war's dann aber schon mit Freizeit unter der Woche.
Ich frage mich ehrlich, wie viele Amerikaner es schaffen so wahnsinnig beschäftigt zu sein. Die meisten Schüler sind nämlich zusätzlich zu Schule und Sport noch mit Clubs oder Freiwilligenarbeit beschäftigt und haben obendrein noch bis zu drei Jobs! Meine Theorie dazu ist, dass sie entweder einen Zeitumkehrer so wie Hermine Granger besitzen, oder ständig so viel Koffein konsumieren, dass schlafen überflüssig wird.

Ich persönlich liebe jedes Wochenende über alles, weil es wenigstens ein bisschen entspannter als Schule ist, aber trotzdem ziemlich verplant und anstrengend. An zwei Wochenenden war meine Gastfamilie bereits mit mir bei ihrem Seehaus in Wisconsin, was absolut wahnsinnig mega (ok,ich hör jetzt besser mal auf) super cool ist! :) Zwar hatte ich nach stundenlangem Tuben, Boot&Jetski fahren immer Muskelkater, Sonnenbrand und brauche mindestens einen Tag um mich wieder vom Wochenende zu erholen, aber das ist es definitiv wert.

Doubletubing
Das Haus gehört der ganzen Familie, also sind immer eine Menge Cousins, Cousinen, Onkel, Tanten und deren Freunde da und es ist so einiges los. Ich liebe es dort gemeinsam mit so vielen Leuten zu frühstücken (Wochenendfrühstück ist hier Pancakes, Monkey bread, Obst &Kaffee)und am Abend ein Lagerfeuer am Seeufer mit S'mores und allem drum und dran zu haben.

Ich habe eine tolle Zeit hier in den Staaten und genieße es in vollen Zügen, was aber nicht heißt, dass ich meine Freunde und Familie zu Hause nicht sehr vermisse! :)



Liebe Grüße aus Illinois,

Lisa

             


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen